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18.04.2024
Der Hoffnungszähler

Es war der wärmste Aprilanfang in Mitteldeutschland seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Die Klimakrise sorgt für Schlagzeilen, schon wieder. Aber wen juckt und bewegt das schon. Dabei ist das 1,5 Grad-Ziel schon nicht mehr zu erreichen. Und bei drei bis vier Grad Erderwärmung ist es vorbei mit der Zivilisation.

Ich sitze im Zug und lese diese Nachrichten. Dann schaue ich auf die Internetseite der mitteldeutschen Landeskirche. Dort finde ich einen Stromzähler: rote Ziffern auf schwarzem Grund. Gezählt werden dauernd Kilowattstunden und Tonnen Kohlendioxid. Es sind die Kilowattstunden, die von den eigenen Windenergieanlagen der Kirche produziert werden. Und es sind die Tonnen Kohlendioxid, die dadurch eingespart werden. Nach einer Stunde Zugfahrt sind es fast 7.000 Kilowattstunden mehr, so viel wie drei Haushalte in einem Jahr verbrauchen.

Meine Kirche hat ein Gelübde abgelegt: Aller Strom, den Kirche und Diakonie verbrauchen, soll aus eigenen Windenergie- und Solaranlagen kommen. Die Kirche will Teil der Lösung, nicht Teil des Problems sein. Und, wie stehts? Es steht nicht, es läuft. Und zwar gut. Es wird bereits mehr Strom produziert, als die Kirche verbraucht. Und es soll noch mehr werden, mehr Windenergieanlagen und Solaranlagen auf etliche der 4.000 Kirchendächer.

Ich kann mich gar nicht satt sehen an diesem Zähler. Während die Krisen-Uhr immer schneller zu ticken scheint, gibt er die Hoffnungsrichtung an. Ich schaue gern auf diese roten Zahlen, die nie stillstehen. Wir sollten nicht stillstehen, wenn es ums Klima geht,

findet Ralf-Uwe Beck, evangelisch und aus Eisenach.


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